Rathaus Geretsried im Winter mit Schnee und Tannenbaum | © Stadt Geretsried
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Aktuelles aus Geretsried

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Wie läuft der Winterdienst in Geretsried ab?
09.11.2025

Bauhof-Leiter Martin Köhler gibt Einblick in die Abläufe des Winterdienstes in Geretsried:

Der Winter kündigt sich langsam an. Wass passiert, wenn der Wetterbericht Schnee oder Glätte ansagt?

Martin Köhler: Am 3. November beginnt offiziell der Winterdienst. Das bedeutet, als Bauhofleiter beobachte ich das Wetter und entscheide, ob Bereitschaftsdienst ausgerufen werden muss. Ich vergleiche bis zu fünf verschiedene Wetterdienste.

Ein Mitarbeiter wird zur Schaubereitschaft eingeteilt. Er fährt frühmorgens vor 4 Uhr raus und checkt die Lage vor Ort. Schneit es? Ist es glatt? Es kann schon mal vorkommen, dass es in Stein schneit, während in Gartenberg keine Flocke zu sehen ist!

Wie viele Leute sind im Einsatz?

Martin Köhler: Wenn die Schaubereitschaft entscheidet, dass der Winterdienst aktiv werden muss, werden 10 Mitarbeiter mobilisiert. Insgesamt stehen 22 Mitarbeiter für den Winterdienst zur Verfügung.

In welcher Reihenfolge werden die Straßen geräumt?

Martin Köhler: In Geretsried und Gelting werden die Straßen nach Priorität eingeteilt: Die Hauptstraßen sowie gefährlichen Stellen, die am meisten befahren werden, werden als erstes geräumt und gestreut.

Alle Nebenstraßen haben Priorität 2. Hier gibt es nur tagsüber, zu den normalen Geschäftszeiten des Bauhofes, einen Winterdienst. In welche Kategorie ihre eigene Straße fällt, können die Bürgerinnen und Bürger im Geoportal auf der städtischen Website sehen. Auf der rechten Bildschirmseite einfach die Rubrik "Winterdienst" anklicken. 

Der Bauhof ist für die Straßen innerhalb des Stadtgebietes zuständig. Die B11 ist eine Bundesstraße und fällt damit in die Zuständigkeit der Straßenmeisterei.

Wann wird geräumt?

Martin Köhler: Außerhalb der normalen Geschäftszeiten des Bauhofes gibt es einen Bereitschaftsdienst, der bei Schnee und Glätte ausrückt. Zwischen 20:00 Uhr und 4:00 Uhr morgens findet kein Winterdienst statt. Die Ruhezeiten der Mitarbeiter müssen eingehalten werden.

Wie viele Fahrzeuge hat der Bauhof für den Winterdienst?

Martin Köhler: Es gibt zwei große Fahrzeuge, die z.B. auf den Hauptstraßen fahren, sowie vier kleinere Fahrzeuge für Plätze, Bushaltestellen, Radwege oder schmalere Straßen. Dazu kommen Handräumer, die z.B. zusätzlich bei Bushaltestellen, Übergängen und Unterführungen eingesetzt werden. Jedes Fahrzeug kann mit einem Schnee-Schild ausgestattet werden. Wenn es nicht schneit, aber glatt ist, wird nur gestreut – ohne Schild. Bis alle Hauptstraßen von Glätte befreit sind, kann es schon mal 2 bis 3 Stunden dauern. 

Was passiert bei besonders starkem Schneefall?

Martin Köhler: Natürlich richtet sich Dauer und Frequenz der Räum- und Streu-Arbeiten nach dem Wetter. Wenn es den ganzen Tag schneit, sind auch kontinuierlich Räumfahrzeuge auf den Straßen unterwegs.

Bei mehr als 3 cm Schnee wird zusätzlich die Firma Gartenbau Schmidt für die Nebenstraßen (Priorität 2) aktiviert. Als Dienstleister der Stadt Geretsried unterstützen sie den Bauhof beim Winterdienst bei starkem Schneefall.

Welche Herausforderungen gibt es beim Winterdienst?

Martin Köhler: Trotz sehr guter Prognose-Tools bleibt das Wetter natürlich immer bis zu einem gewissen Grad unvorhersehbar. Hier müssen die Mitarbeiter des Bauhofes sehr flexibel sein und schnell reagieren. Auch am Wochenende!

Ein leider häufiges Problem stellen parkende Autos dar: Bei schmalen Straßen kann es vorkommen, dass für das Räumfahrzeug mit seinem Schnee-Schild kein Durchkommen ist.

Leider müssen wir daher an besonders engen oder schwierigen Stellen dauerhafte Haltverbote von 01.11. bis 31.3. einrichten, um ein reibungsloses Schneeräumen sicherzustellen. Bei Glätte-Einsätzen ist dies zwar in der Regel kein Problem, da das Schneeschild nicht benötigt wird, jedoch müssen wir auf alle Wetterlagen schnell reagieren können. Damit der Winterdienst jederzeit einsatzbereit ist, gilt das Haltverbot durchgehend, auch wenn es aktuell nicht schneit.

Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger um Verständnis für diese Maßnahme. Sie dient der Sicherheit und sorgt dafür, dass die Straßen im Winter für alle befahrbar bleiben.

Einen Plan der eingerichteten Haltverbote finden Sie auf der städtischen Website!

Wie viel Streugut verbraucht die Stadt Geretsried pro Jahr?

Martin Köhler: Der Verbrauch hängt natürlich vom Wetter ab. Für diese Saison hat der Bauhof 900 Tonnen Salz sowie 40 Kubik Blähschiefer (Ulopor) eingelagert.

Beim Thema Streusalz gilt: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Die Verkehrssicherheit auf den Geh- und Radwegen sowie die Sicherheit auf den Straßen haben höchste Priorität. Gleichzeitig sind wir darauf bedacht, die Umwelt zu schonen.

Blähschiefer ist ein umweltschonenderes Streumittel. Es handelt sich um kleine, dunkelgraue Steinchen, die im Schnee nicht absinken (anders als Kies). Wenn der Schnee schmilzt, schwimmen die Steinchen nach oben. Gefriert es später wieder, sorgt der Blähschiefer für mehr Griffigkeit. Im Frühjahr kann das Streugut einfach aufgekehrt werden.

Bauhof-Leiter Martin Köhler in seinem Büro | © Stadt Geretsried