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Nistkasten LIVE
Vogel-Webcam am Rathaus

Das Rathaus in Geretsried freut sich über gefiederte Gäste: Insgesamt fünf Nistkästen befinden sich an der Außenfassade unter dem Dach. Vier Kameras, zwei davon mit Mikrofon, gewähren Ihnen Einblick in die Nester – natürlich ohne dabei die Vögel zu stören.

Die ersten Nistkästen wurden bereits 2007 auf Initiative von Dr. Anton Vogel vom Landesbund für Vogelschutz angebracht. Im April 2023 kamen weitere hinzu. In der Brut-Saison 2023 zeigten zwei Kameras, wie fünf junge Stare und zwei junge Mauersegler im Verlauf des Sommers flügge wurden. 2024 kommen nun zwei weitere Kameras mit Mikrofon dazu und sorgen für noch mehr Einblicke in die faszinierende Welt der Vögel!

Klicken Sie auf PLAY, um das Live-Video zu starten!

Neuigkeiten aus dem Nistkasten

Nistkasten 1

03. Mai 2024

Anfang Mai bezieht ein Star den ersten Nistkasten. Obwohl das Einflugsloch mit nur 3,2 cm eigentlich zu schmal für Stare sein müsste, beginnt er sofort eifrig mit dem Nestbau. 

Auch 2023 bezog ein Staren-Pärchen einen der Mauersegler-Nistkästen – und brütete erfolgreich. Am Ende des Sommers verließen fünf Jung-Stare das Nest. Ob einer von ihnen dieses Jahr zurückgekehrt ist?

Inken Domany und Carola Haferkorn bringen einen Nistkasten an.  | © Stadt Geretsried
Diese kleine Kamera liefert die Bilder für die LIVE-Übertragung. | © Stadt Geretsried
Getrocknetes Gras dient den Vögeln als Nisthilfe.  | © Stadt Geretsried
Die Nistkästen werden von innen an der Rathaus-Fassade angebracht.  | © Stadt Geretsried

Vorbereitungen für die Brut-Saison 2024

29. April 2024

In diesem Jahr kommen zwei zusätzliche Kameras zum Einsatz. Insgesamt gibt es jetzt vier Kameras, zwei davon mit Mikrofon. Ende April werden die Nistkästen wieder an der Rathaus-Fassade angebracht.

Inken Domany (Fachbereich Umwelt) stattet alle Nistkästen mit mit einer Handvoll getrocknetem Gras aus. Das soll den Vögeln als Nisthilfe den Start erleichtern. 

Hausmeisterin Carola Haferkorn bringt die Nistkästen von innen an und befestigt sie. Das Bauhof-Team hat die Holzkisten so vorbereitet, dass sie genau in die Fenster-Ausschnitte passen.

Thomas Habermann (Stabsstellenleiter IT) installiert die Kameras und Mikrofone und stellt die Verbindung für die Live-Übertragung her. Es handelt sich um spezielle Weitwinkel-Kameras, die gerne in der Industrie zum Einsatz kommen. Mit ihnen können wir auch die seitenlichen Winkel der Nistkästen aufnehmen. Außerdem sind sie sehr lichtempfindlich, sodass sie auch in den dämmrigen Morgen- und Abendstunden ein gutes Bild liefern. 

Wissenswertes über Mauersegler

Der Mauersegler gehört zur Familie der seglerartigen Vögel (Apodidae). Er ist ein absoluter Flugkünstler und verbringt den Großteil seines Lebens in der Luft. Seine Nester baut er gerne in Mauerspalten oder dicht unter dem Dach. 

Die Flügelspannweite des eurasischen Mauerseglers beträgt ca. 44 cm, die Kopf-Rumpflänge 14 cm. So passt der kleine Vogel perfekt durch das Einflugsloch, das nur 3,2 cm hoch ist. 

Die Wintermonate verbringt der Mauersegler in Afrika südlich der Sahara. Nur von Ende April bis Anfang August hält sich der Zugvogel in unseren Breiten auf, um zu brüten und den Nachwuchs aufzuziehen. 

Wie sieht der Mauersegler aus?

Sein Körper ist komplett an den Flug angepasst. So kann der Mauersegler mehrere Monate in der Luft verbringen und im Flug sogar schlafen. Man erkennt ihn an seinen schmalen, sichelförmigen Flügeln und dem langen Gleitflug, oft hoch oben am Himmel. 

Wo brütet der Mauersegler? 

Hohlräume an Gebäuden sind bevorzugte Orte für den Nestbau. Der Mauersegler brütet in Städten und Dörfern unter Dächern und in Mauerlöchern. Wichtig ist dabei, dass das Nest möglichst hoch gelegen und für Feinde schwer zugänglich ist. 

Das Weibchen legt zwei bis drei Eier, die es im Wechsel mit seinem Partner bis zu 21 Tage lang bebrütet. Bis zu 40 Tage brauchen die Jungen, um sich von nackten, blinden Küken zu so vollendeten Fliegern zu entwickeln wie ihre Eltern.

Was frisst der Mauersegler?

Mauersegler fressen ausschließlich fliegende Insekten, die sie im Flug fangen können. Um die Jungen zu füttern, transportieren die Eltern runde Nahrungsballen aus gefangenen Insekten im Kehlsack zum Nest. Gibt es aufgrund von schlechtem Wetter wenig Nahrung, kann das die Entwicklung der Küken hemmen. 

Ist der Mauersegler bedroht?

Der dramatische Schwund an Fluginsekten in den letzten Jahrzehnten hat dem Mauersegler stark zugesetzt. Die intensive Landwirtschaft gefährdet seine Nahrungsgrundlage. Moderne Gebäude bieten den Vögeln oftmals keine Nistmöglichkeiten mehr. Daher steht der Mauersegler deutschlandweit bereits auf der Vorwarnliste für bedrohte Vogelarten.

Was können Sie tun? 

Um die Vögel zu schützen, vermeiden Sie Häusersarnierungen während der Brutzeit. Schaffen Sie Nistmöglichkeiten und bringen Sie einen eigenen Kasten an! Eine Bau-Anleitung für einen Mauersegler-Kasten finden Sie auf der Website des Naturschutzbundes Deutschland.

© Tunka Zdenek / LBV Bildarchiv
© Tunka Zdenek / LBV Bildarchiv

Wissenswertes über Stare 

Der Star ist den Menschen vertraut und zählt zu den häufigsten Vogelarten in Europa. Doch dieser Eindruck täuscht: Der Starenbestand nimmt ab.

Was macht den Star so besonders?

Der Star ist ein Stimmkünstler. Er kann andere Vögel und Umgebungsgeräusche perfekt imitieren. Selbst Handyklingeltöne, Hundebellen oder Alarmanlagen baut er in seinen Gesang ein. Bei atemberaubenden Schwarmformationen fliegen hunderttausende Stare perfekt aufeinander abgestimmt durch die Lüfte.

Wie sieht der Star aus? 

Das Gefieder ist dunkel und schimmert zur Brutzeit grünlich, violett und bronzefarben. Das Schlichtkleid ist mit weißen Flecken gesprenkelt. Der Schnabel ist gelb wie bei der Amsel, doch Stare haben einen kürzeren Schwanz. 

Wo brütet der Star? 

Weiden, Wiesen und Felder sind die bevorzugten Lebensräume der Stare. Sie nisten in Baumhöhlen und ernähren sich von Würmern und Insekten. Doch die Vögel haben sich auch an die Stadt angepasst: Hier finden sie in Parks, Gärten oder Friedhöfen geeignete Brutplätze. 

Ist der Star bedroht? 

Der Star ist mittlerweile eine gefährdete Art in Deutschland. Monokulturen und Pestizide schaden dem Star und vielen anderen heimischen Tieren zunehmend. Hecken, Feldgehölze und alte Baumbestände verschwinden immer mehr aus dem Landschaftsbild – und fehlen dem Star als Nistplatz. Der Mist von Nutztieren lockt Insekten an, doch diese werden heute meist im Stall statt auf der Weide gehalten.

Was können Sie tun? 

Eine naturverträgliche Land- und Weidewirtschaft bildet die Grundlage für den Erhalt der Artenvielfalt. Aber auch im Kleinen können Sie aktiv werden: Verzichten Sie auf Pestizide und belassen Sie alte Bäume und Totholz im Garten, statt sie zu entfernen. 

Wenn Sie vom Star bisher genutzte Schadstellen an Hauswänden und Dächern sanieren müssen, schaffen Sie Ersatz mit Nistkästen. Eine Bau-Anleitung für einen Staren-Kasten finden Sie auf der Website des Naturschutzbundes Deutschland.

Live dabei im Nistkasten! 

Über die eingebaute Webcam können Sie live die Vögel beobachten, während sie ein Nest bauen, Eier ausbrüten und ihre Jungtiere aufziehen. 

Vier Nistkästen befinden sich an der vorderen Fassade des Rathauses, ein weiterer hängt hinten im Innenhof. Die Kästen müssen in mindestens 6 Meter Höhe hängen, damit Mauersegeler sie anfliegen können. Ein hohes und frei stehendes Gebäude wie das Geretsrieder Rathaus bietet optimale Voraussetzungen dafür. 

Die ersten Nistkästen wurden im Jahr 2007 am Rathaus montiert. Auf Initiative von Dr. Anton Vogel vom Landesbund für Vogelschutz wurden zwei Mauersegler-Kästen aufgehängt, die er auch selbst gezimmert hatte. 2019 folgten zwei weitere Kästen, im April 2023 schließlich der fünfte. 

Die Stadt Geretsried arbeitet eng mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) und dem Bund Naturschutz (BN) zusammen. Walter Wintersberger, Vorsitzender des LBV Bad Tölz-Wolfratshausen, und Manfred Kröninger, Kreis-Vorsitzender des BN, unterstützen uns mit ihrer Expertise bei unseren Projekten. 

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Kontakt

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Rathaus

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Dienstag 07:30 - 12:30 Uhr 14:00 -16:00 Uhr
Mittwoch 07:30 - 12:30 Uhr
Donnerstag 07:30 - 12:30 Uhr 14:00 - 18:00 Uhr
Freitag 07:30 - 12:30 Uhr

Bürgersprechstunde mit dem Ersten Bürgermeister Michael Müller:

Donnerstags,

16:00 - 18:00 Uhr

nach Terminvereinbarung

Bitte beachten Sie, dass die Stadt Geretsried keine Wohneinheiten vermietet oder vermittelt. Nutzen Sie für Anfragen diesbezüglich bitte die einschlägigen Immobilienportale.